Lange Sitzzeiten sind u. a. mit Herzkreislauf-, Stoffwechselerkrankungen und Beschwerden des Bewegungsapparats verbunden. Personen, die einer Schreibtischtätigkeit nachgehen, verbringen etwa 70 % ihres Tages im Sitzen. Vor diesem Hintergrund wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Kooperation mit einem internationalen Unternehmen eine Studie zum Sitz- und Bewegungsverhalten in verschiedenen Arbeitsumgebungen durchgeführt. Im Rahmen eines Workshops wurden die Studienergebnisse (u. a. objektiv erhobene Sitzzeiten, Barrieren bzw. förderliche Faktoren für ein günstiges Sitz- und Bewegungsverhalten) und die Ausgangsituation des Betriebsstandorts des Unternehmens diskutiert. Es sollten Unterstützungsmöglichkeiten des Betriebs für ein gesundes Sitz- und Bewegungsverhalten bei der Präsenzarbeit und bei der mobilen Arbeit von zuhause gefunden werden. Es zeigte sich, dass vor allem eine klare zielgerichtete Sensibilisierung der Beschäftigten (inklusive der Führungskräfte), kleine Veränderungen der Arbeitsumgebung sowie eine Anpassung der Arbeitsorganisation an die vermehrte Nutzung der mobilen Arbeit von zuhause mögliche Ansatzpunkte für eine Unterstützung der Beschäftigten darstellen. Gesundheitliche Themen, wie das Sitz- und Bewegungsverhalten, werden noch nicht auf allen Ebenen mitgedacht und könnten im Unternehmen früher in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Die Teilnahme von Führungspersonen bei Arbeitstreffen der Stakeholder für gesundheitliche Themen ist gewünscht und wäre sinnvoll.
Weiterführende Links und Materialien: https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Fokus/Sitz-Bewegungsverhalten